Pioniergelenk Knie

Das Knie war das erste Gelenk, an dem Arthroskopien durchgeführt wurden. Seit den 1980er Jahren wird die Knie-Arthroskopie flächendeckend eingesetzt, bei unterschiedlichen Indikationen:

  • Rekonstruktive Chriurgie - häufigste Eingriffe zur Refixation oder Teilresektion des Meniskus
  • Abnützungen
  • Verletzungen
  • Knorpelchirurgie wie z.B. Glättung bis Knorpeltransplantation
  • Rheumatische Indikationen - Entfernung der Gelenksinnenhaut

Die Arthroskopie ist mittlerweile so weit entwickelt, dass Patientinnen und Patienten mit Diagnosen, deren Behandlung früher lange Rekonvaleszenz und  Arbeitsunfähigkeit bedeutet haben, heute besser, schneller und ohne Komplikationen oft tagesklinisch behandelt werden können.

Am Herz-Jesu Krankenhaus werden mehr als 1000 Knie-Arthroskopien pro Jahr durchgeführt, was den Operateuren die nötige Routine auf diesem höchste Präzision erfordernden Gebiet einbringt.

Einsatzgebiete im Detail:

Diagnostische Kniearthroskopie

Ein Eingriff aus rein diagnostischen Gründen ist selten, hochauflösende MRT Bildgebung macht dies kaum mehr erforderlich. Dennoch beginnt jede arthroskopische Operation mit einer genauen Inspektion und Beurteilung des gesamten Gelenks.

Meniskus-Operationen

Meniskusrisse sind die häufigste Knieverletzung bei Patienten aller Altersgruppen. Die Entfernung kleiner Risse ist unproblematisch, der Patient kann das operierte Bein sofort wieder vollbelasten, auch Sport ist rasch wieder möglich.

Im Gegensatz wirkt sich die Entfernung ausgedehnter Meniskusrisse ungünstig auf das Knie aus, da es in weiterer Folge häufig zum Auftreten von Arthrose(=Gelenkabnützung) kommt.

Hier kann mittlerweile durch eine Arthroskopie in vielen Fällen der Meniskus wieder genäht und dadurch erhalten werden, die Gefahr der Arthrose wird verringert.

Meniskus-Transplantation

Die II. Orthopädische Abteilung des Herz Jesu Krankenhaus ist das einzige Krankenhaus in Wien wo die Meniskustransplantation routinemäßig durchgeführt wird.

Diese Operation kann Patienten nach Eingriffen mit ausgedehnter Meniskusentfernung wieder in eine schmerzfreies Leben zurückbringen.

Kreuzbandriss

Die Versorgung von Kreuzbandrissen ist eine weitere, häufig durchgeführte arthroskopische Operation an der II.Orthopädischen Abteilung. Da es durch den Riss des vorderen Kreuzbands zu einer Instabilität des Kniegelenks kommt, die wiederum Meniskus-und Knorpelschäden nach sich zieht, ist der Ersatz des Bandes unumgänglich um zu einem aktiven Lebensstil zurückzukehren und der Gelenkabnützung vorzubeugen.

Im Rahmen der „individualisierten“ Kreuzbandchirurgie wird für jeden Patienten der optimale Kreuzbandersatz (Oberschenkel-Sehne, Patella- oder Quadrizepssehne) gewählt um eine möglichst rasche und schmerzfreie Rekonvaleszenz zu ermöglichen.

Auch im Bereich der Revisions-Kreuzbandchirurgie besteht an der Abteilung eine hohe Expertise, so dass vielfach auch nach einer zweiten Kreuzbandverletzung die Aussicht auf volle Wiederherstellung des Gelenks besteht.

 

Arthroskopisch lassen sich auch Knorpelschäden behandeln. Zum Einsatz kommt das sog. Microfracturing, oder auch der Transfer eines intakten Knorpel-Knochenzylinders aus einem unbelasteten Gelenkbereich in einen Knorpeldefekt (OATS). In Einzelfällen kann auch eine Knorpelzüchtung erforderlich sein, bzw. die Deckung eines Defekts mit einer Hyaluronsäure- bzw. Kollagen-Matrix.

Hochmoderne Technologie im OP

Im Herz-Jesu Krankenhaus werden bei Arthroskopien höchstmoderne Arthroskopie-Geräte verwendet. In der Kniearthroskopie wird mit dem Nanoscope-Arthroskopie-System gearbeitet, das über neueste Technologie in Bildgebung und Anwendung verfügt.  

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Informieren Sie sich auch über den Einsatz der Arthroskopie an anderen Gelenken: