
Aus dem Schatten ins Rampenlicht: Spiegelung von Kleinstgelenken
Obwohl die Handgelenksarthroskopie bereits 1970 experimentell untersucht wurde, konnte ihr Einsatz erst in den letzten Jahren sprunghaft ansteigen, da die Verfeinerung der Instrumente diese Entwicklung begünstigte. Damit ist die Handgelenksarthroskopie in den Fokus der Diagnostik und Therapie bei Handgelenksbeschwerden gerückt. Sie hat sich im Schatten der Arthroskopie der großen Gelenke entwickelt und nimmt nun einen relevanten Stellenwert ein. Aus einer seriösen Handchirurgie ist sie nicht mehr wegzudenken.
Durchführung der Arthroskopie
Die Handgelenksarthroskopie wird im Herz-Jesu Krankenhaus Krankenhaus entweder in Vollnarkose oder in Regionalanästhesie durchgeführt. Hierfür wird die Hand des Patienten mittels eines speziellen Bügels flexibel aufgehängt. Mit zusätzlich angebrachten Zuggewichten am Unterarm kann der sehr enge und kleine Gelenkraum etwas aufgedehnt und erweitert werden. Über Millimetergroße Hautschnitte wird die Kamera in das Gelenk eingeführt um alle Gelenkpartner zu visualisieren.
Indikationen zur Handgelenksarthroskopie
Die verschiedenen Pathologien bei Handgelenksbeschwerden können durch eine Spiegelung verlässlich gestellt werden. Die Arthroskopie eröffnet die Möglichkeit der Früherkennung und -therapie dieser Läsionen, so dass Spätfolgen möglicherweise verhindert werden können. Hierunter fallen in etwa Verletzungen der Weichteile wie Bänder, Knorpel oder der knorpelig- bindegewebigen Scheibe im Handgelenk. Aber auch freie Gelenkskörper oder operative Sanierungen können bereits durchgeführt werden.
Ein weiteres Beispiel wären therapieresistente Handgelenksschmerzen oder enigmatische Pathologien, deren radiologische Diagnostik ohne richtungsweisenden Befund bleibt. Keine andere Untersuchungsmethode kann diese Veränderungen so zuverlässig darstellen wie die Arthroskopie.
Blick durchs Schlüsselloch




Besonderheiten
Die arthroskopischen Interventionsmöglichkeiten am Handgelenk unterscheiden sich prinzipiell nicht von den Leistungen, die z. B. am Kniegelenk erbracht werden können. Aufgrund der komplexen Biomechanik der Hand, der Kleinheit des Instrumentariums und der spezifischen anatomischen Verhältnisse dieser kleinen Gelenke, sind noch nicht alle arthroskopisch verifizierbaren pathologischen Veränderungen auch arthroskopisch therapierbar. Allerdings gehört die Handgelenksarthroskopie zu einem Standard der Handchirurgie und ist hierbei nicht mehr wegzudenken. Ausreichende Kenntnisse werden vornehmlich in speziellen arthroskopisch-chirurgischen Einrichtungen gesammelt wie an unserer II. Orthopädischen Abteilung des Herz Jesu Krankenhauses im Handteam.
Informieren Sie sich auch über den Einsatz der Arthroskopie an anderen Gelenken: