Mittels Arthroskopie wieder zu einem stabilen oberen Sprunggelenk

Chronische Beschwerden oder Instabilität nach einer Verletzung der Außenbänder am Fuß werden im Herz-Jesu Krankenhaus individuell behandelt - wiederkehrendes „Umknöcheln“ kann minimal-invasiv therapiert werden.

Das sogenannte Supinationstrauma des oberen Sprunggelenks ist eine der häufigsten Verletzungen im Sport und im Alltag. Was im Volksmund „Umknöcheln“ genannt wird, führt zu einer Verletzung des Außenbandes. „Wenn der äußere Bandapparat verletzt wird, kommt es zu Schwellungen, starken Schmerzen und Blutergüssen.“, erklärt OA Dr. Florian Gruber, Facharzt an der I. Orthopädischen Abteilung im Herz-Jesu Krankenhaus. „Zunächst empfehlen wir konservative Therapien wie Ruhigstellung des Gelenkes mittels Schiene und Physiotherapie.“

Chronische Instabilität erfordert eine Stabilisierungsoperation

Trotz konservativer Behandlungen kommt es in etwa dreißig Prozent der Fälle zu einer chronischen Instabilität. Wiederkehrendes Umknicken, subjektives Instabilitätsgefühl, vor allem beim Gehen auf Unebenheiten, oder wiederkehrende Schwellungen und Schmerzen sind die Folge, die sich durch Belastung verstärken. „Helfen konservative Behandlungen nicht und bestehen weiterhin Beschwerden, ist eine Stabilisierungsoperation indiziert.“, so Gruber. „Als Therapie stehen der offene und der arthroskopische Eingriff zur Verfügung. Abhängig davon, wie stark der Bandapparat geschädigt ist, wird eine dieser Methoden angewandt. “
Die offene Stabilisierungsoperation, teilweise mit Implantat, ist dann notwendig, wenn das Band ganz abgerissen ist, oder wenn mehrere Bänder verletzt sind. Begleitverletzungen der Sehnen sind ebenfalls ein Grund für eine offene Operation.

Arthroskopie zur Stabilisierung

Sind ausreichend Bandreste vorhanden, kann eine arthroskopische Stabilisierungs-Operation durchgeführt werden. Bei der Sprunggelenksarthroskopie muss das Gelenk nicht vollständig eröffnet werden. Es werden verlängerte Bandreste mittels Knochenanker an den ursprünglichen Bandansatz fixiert und gerafft.

Im Falle einer arthroskopischen Operation sind das Operationstrauma und der Blutverlust weitaus geringer und die Patientinnen und Patienten haben weniger Schmerzen. Darüber hinaus profitieren die Patientinnen und Patienten von einer besseren Beweglichkeit, einer geringeren Narbenbildung, einem kurzen Krankenhausaufenthalt und einer rascheren Genesung. Dieser Eingriff kann tagesklinisch durchgeführt werden. „Wenn möglich, wenden wir den minimal-invasiven Eingriff an, damit die Patientinnen und Patienten rascher genesen und das Gelenk beweglich bleibt.“

Die Nachbehandlung besteht in einer postoperativen Ruhigstellung mit ansteigender Belastung und begleitender Physiotherapie.
Im Herz-Jesu Krankenhaus befindet sich das erste zertifizierte Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkschirurgie Österreichs. Laufende externe Audits garantieren die Qualität und Sicherheit der Eingriffe und die Qualifikationen der zugelassenen Hauptoperateure.

OA Dr. Florian Gruber, Orthopäde an der I. Orthopädische Abteilung, ist einer der Hauptoperateure und ist Vorstand der österreichischen Gesellschaft für Fußchirurgie.